Petra (Felsenstadt)

Petra (Felsenstadt)

Welterbe und Weltwunder

Seit 1985 gehört Petra zum UNESCO-Weltkulturerbe und seit 2007 auch zu den aktuellen Sieben Weltwundern. Es ist unbestritten das Highlight für die meisten Jordanien-Reisen und hat das Land weltweit berühmt gemacht. Durch das trockene und beständige Klima sind die Bauwerke der „Felsenstadt“ in einem Zustand, der einen zuweilen glauben lässt, die Erbauer hätten die Stadt erst vor kurzem verlassen.

Eintrittspreise Petra Jordanien

Ein Tagesticket kostet 50 JOD (ca. 65 Euro). Der Eintritt lohnt sich übrigens umso mehr, je länger Sie bleiben. Ein 2-Tages-Ticket kostet 55 JOD. Ein 3-Tages-Ticket erhälten Sie für 60 JOD. Wer einen Jordan-Pass besitzt, hat in Petra freien Eintritt (Der Jordan-Pass variiert je nach Tages-Ticket für Petra.).

Auf einer Gruppenreise erfahren Sie ausführliche Details über Petra in deutscher Sprache!

Stationen und Baudenkmäler der Felsenstadt

Petra Besucherzentrum und Eingang

Petra Visitor Center
Petra Visitor Center

Vor dem Petra Visitor Center ist ein großer runder Platz, der in der Saison von Touristen gesäumt ist. Im Besucherzentrum erhalten Sie ihre Eintrittskarten oder können Ihren Jordan Pass für den Eintritt nach Petra abstempeln lassen. Individualtouristen haben die Möglichkeit sich englischsprachige Guides zu buchen. Weiterhin besteht die Möglichkeit – nachdem Sie den ca. 50 m weiter unten gelegenen Eingang passiert haben – Esel, Kamele oder E-Mobile zu buchen, die Sie durch den Siq bis zum Schatzhaus (und wieder zurück) bringen. Bei den Rikscha-Fahrern sollten Sie allerdings handeln.

Der Siq

Der Siq, Canyon zum Schatzhaus
Siq, Canyon zum Schatzhaus

Hat man die Pforten des Besucherzentrums passiert, gelangt man mittels einer kurzen Wanderung an den Eingang des Siqs, an dessen Rand man noch erkennen kann, wie er zu seiner Bezeichnung gekommen ist. Der Siq ist ein enger steiler Canyon und sein Name leitet sich von seiner ehemaligen Funktion als Bewässerungskanal ab. Die Nabatäer bauten ein Aquädukt in die steile Schlucht, welches zur Wasserversorgung Petras beitrug. Heute kann man noch immer die Rinne erkennen, durch welche das kostbare Nass damals floss. Der Canyon allein ist schon spektakulär und seine steilen Wände ragen bis zu zweihundert Meter in die Höhe. Bei einer minimalen Breite von drei Metern versteht man gut, welchen Beitrag er zur Verteidigung der Stadt leistete. Alle Karawanen, die in Petra Station machten mussten ihn zunächst passieren, so wie es heute zahlreiche Touristen machen, in freudiger Erwartung auf die letzte Kurve, die ihnen den Blick auf das erste Monument der alten Handelsstadt freigibt.

Das Schatzhaus

Schatzhaus in Petra
Schatzhaus in Petra

Kurz vor dem Ende des Canyons kommt man an die Stelle, die jeder Reisende mit Jordanien verbindet. Durch das Profil der Schlucht leuchtet das Markenzeichen Petras, das sogenannte Schatzhaus. Hat man den Canyon endgültig passiert, erreicht man einen von Felswänden umrahmten Platz, der von dem weltberühmten Bauwerk dominiert wird. Seinen Namen hat das knapp 40 Meter hohe und 25 Meter breite Schatzhaus den Beduinen zu verdanken, die Petra nach dem Weggang der Nabatäer besiedelten. In Wahrheit diente der Bau als Grabmal, wie auch die meisten anderen imposanten Monumente, die man in Petra findet. Es ist im hellenistischen Stil erbaut, wie die Verwendung korinthischer Säulen unschwer erkennen lässt und wurde zwischen dem 1. Jahrhundert v. Chr. und dem 2. Jahrhundert n. Chr. erbaut. Da die Aufzeichnungen der Nabatäer sehr dürftig sind, wird das Alter der Bauten von verschiedenen Archäologen unterschiedlich angenommen. Gerade dieser Mangel an Quellen macht für viele Besucher einen weiteren Reiz aus, da sich viele Umstände der damaligen Handelsmetropole bis heute in Rätsel hüllen.

Das Römische Theater

Römisches Theater in Petra
Römisches Theater in Petra

Rechterhand vom Schatzhaus setzt das Tal seinen Lauf fort und wird breiter. Die Wände sind gesäumt von baulichen Spuren der Nabatäer, die sich darauf verstanden in den Sandstein beeindruckende Fassaden hineinzuarbeiten. Viele der Bauwerke sind begehbar, da sich hinter den Pforten der Fassaden zumeist riesige Räume befinden, die als Felsgräber konzipierten wurden. Ein paar Minuten Wanderung vom Schatzhaus aus erkennt man bereits, dass auf der linken Seite des Weges ein gewaltiges Theater in den Fels geschlagen wurde. Lange Zeit war es verschüttet und begraben von Ablagerungen, bis es 1961 entdeckt und freigelegt wurde. Es ist ein beeindruckendes Monument und Symbol dafür, wie die Nabatäer sich die natürlichen Umstände zu eigen machten. Mit einem Fassungsvermögen von 5000 Zuschauern ist es nur ein wenig kleiner als sein Pendant in Amman.

Die Königswand

Die Königswand in Petra
Königswand in Petra

Unmittelbar auf Höhe des Römischen Theaters beginnt auf der rechten Talseite die sogenannte „Königswand“. Ihr Name geht darauf zurück, dass sie eine Aneinanderreihung von Königsgräbern darstellt. Die 13 nebeneinander in den Fels geschlagenen Bauwerke variieren in ihren Baustilen und lassen sich über kleine Aufstiege gut erreichen. Folgt man der Wand bis an ihr Ende, gelangt man an eine Treppe, über welche man auf das Massiv der Königswand gelangt und dafür mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt wird.

Tempelanlagen und Stadtzentrum

Tempelanlagen und Stadtzentrum in Petra
Tempelanlagen und Stadtzentrum in Petra

Zu Füssen der Königswand breitet sich eine Ebene aus, auf der sich zu Zeiten der Nabatäer das Stadtzentrum befunden haben muss. Heute findet man hier noch eine gerade Straße, deren Pflaster erhalten geblieben ist. Da die Straße von Säulen gesäumt war, deren Reste erhalten geblieben sind, sowie aufgrund ihrer Lage und Größe, geht man davon aus, dass es sich bei der Straße um die ehemalig Hauptverkehrsader Petras handelt. Auf der einen Seite der Straße sind die Reste einer imposanten Tempelanlage zu besichtigen, während auf der anderen ein Palast gestanden haben muss. Da die Gebäude, die auf der Ebene gestanden haben die Jahrtausende nicht so gut überdauert haben, wie die in Fels geschlagenen Grabanlagen, sind Archäologen bezüglich ihrer Geschichte auf Ausgrabungen angewiesen, die in diesem Bereich der Stadt nach wie vor umfangreich vorgenommen werden. Hat man das Ende der Straße erreicht, kann man sich eine kleine Pause gönnen. An dieser Stelle befinden sich mehrere Restaurants, die dem Besucher die Möglichkeit bieten, sich im Schatten zu stärken.

Der Grabtempel ed-Deir

Grabtempel ed-Deir in Petra
Grabtempel ed-Deir in Petra

Ist man frisch gestärkt, empfiehlt es sich dem Pfad am anderen Ende der Restaurants zu folgen und sich an den Aufstieg zum Grabtempel ed-Deir zu machen. Der Aufstieg ist ein felsiger Wanderpfad, der sich in Serpentinen bis zu einer kleinen Hochebene windet. Ungefähr auf halber Strecke des Weges, der durch spektakuläre Blicke ins Tal bezaubert, kann man eine kleine Anlage besichtigen und zur Rast nutzen. Das Löwen Triklinium hat einen eigenen Charme, da es versteckt gelegen ist und der Fels an dieser Stelle eine besonders reizvolle Färbung hat. Ist man letztendlich am Ende des Aufstiegs angekommen wartet ein sensationelles Highlight auf den Wanderer. Der ed-Deir Grabtempel könnte glatt als großer Bruder des Schatzhauses durchgehen, da er mit 40 Metern Höhe und 47 Metern Breite um einiges größer ist. Verstärkt wird der majestätische Eindruck durch die Lage des Bauwerks auf einer Hochebene, von welcher man das bergige Umland eindrucksvoll überblicken kann. Der Name ed-Deir steht im Arabischen für Kloster, da sich im Mittelalter Mönche in der Anlage angesiedelt hatten.

Die Geschichte von Petra

Nabatäer – Erbauer der Felsenstadt

Erbauer der Felsenstadt, so wie man sie heute besichtigen kann, waren die Nabatäer, auch wenn sie nicht die ersten waren, die sich in dem Felsental, welches die Stadt darstellt, ansiedelten. Bereits 9000 v. Chr. fand eine Besiedlung statt, doch erst im 5. Jahrhundert v. Chr. Begann die Zeit der Nabatäer, die das Aussehen des Tales nachhaltig prägen sollten. Sie machten sich den Umstand zu Nutze, dass Petra an einem Kreuzungspunkt verschiedener Karawanenrouten gelegen war. So brachten Karawanen aus Südarabien (dem heutigen Jemen und Oman) Weihrauch Richtung Mittelmeer und Syrien. Während Waren die aus dem Norden und über die Seidenstraße kamen, Richtung Süden und Richtung Ägypten umgeschlagen werden konnten.

Wasserquellen und Aquädukte

Neben dem Verlauf der Handelswege war aber auch ein anderer Fakt entscheidend für den Aufstieg Petras als Handelszentrum. In den Schluchten fanden sich Wasservorkommen und Quellen, wodurch das Tal, das außerdem aufgrund der schmalen Zugänge hervorragend zu verteidigen war, eine herausragende Stellung erhielt. Nachdem die Nabatäer begannen aus den Wegzöllen Reichtum zu schöpfen, setzte ab dem 3. Jh. v. Chr. eine rege Bautätigkeit ein. Aquädukte wurden durch die Täler gebaut und Höhlen in den Fels geschlagen. Viele hellenische Einflüsse lassen sich in den Bauwerken finden, auf welche in der Mehrzahl das Wort Bauwerk eigentlich gar nicht passend erscheinen mag, da die imposanten Fassaden direkt in den Felsen hineingeschlagen worden sind.

Die Wiederentdeckung

Im Ringen mit seinen Nachbarn, insbesondere mit der römischen Expansion im Nahen Osten, nahm die Bedeutung Petras und der Nabatäer mehr und mehr ab. Andere Handelswege und der Seewege gruben der Stadt, die in ihrer Blüte 40.000 Einwohner fasste, die Einnahmen ab. Durch Erdbeben und die arabische Expansion gaben auch die letzten Bewohner die Stadt auf und als die Stadt im 19. Jahrhundert durch die Europäer wiederentdeckt wurde, existierte nur noch eine kleine Ansiedlung von Beduinen inmitten der prächtigen Baudenkmäler aus der Vergangenheit.

Das Markenzeichen Jordaniens

Im 20. Jh. begann der Tourismus in Petra Fuß zu fassen und als Steven Spielberg das Finale seines Films ‚Indiana Jones und der letzte Kreuzzug‘ nach Petra verlegte, wurde die Felsenstadt endgültig zum Markenzeichen Jordaniens.

Wadi Musa – Die Stadt vor den Toren Petras

Die touristische Infrastruktur in Wadi Musa ist sehr gut und der Ort wächst stetig. Es gibt eine Vielzahl an Hotels und Unterkünften aller Standards. Je näher die Unterkunft am Eingang von Petra liegt, desto teuer ist sie meistens – wobei es nicht notwendig ist, wenn man Geld sparen möchte.Bei den Restaurants sollten Sie sich nicht von der Lage täuschen lassen, sondern lieber Einheimische befragen oder ein Online-Bewertungsportal. Bevor Touristen nach Petra starten, kreuzt Ihr Weg meistens das Petra Visitor Center, überhalb des offiziellen Eingangs zur Felsenstadt.