Wie bereits im Beitrag Gesellschaft in Jordanien erwähnt, ist der überwiegende Teil der jordanischen Bevölkerung (92%) dem sunnitischen Islam zugehörig. Aus diesem Grund können gerade die islamischen Feiertage für den Reisenden relevant werden. Besonders am Freitag besuchen viele Gläubige ihre Gotteshäuser, wozu es dann vor Moscheen zu erhötem Verkehrsaufkommen und Menschenansammlungen kommen kann.
Der islamische Kalender
Zunächst sei gesagt, dass es im Islam eine eigene Zeitrechnung gibt, die im Jahr 622 n. Chr. mit dem Auszug Mohammeds aus der Stadt Mekka beginnt. Dieser islamische Kalender findet in einigen islamischen Ländern neben dem gregorianischen Kalender auch praktische Anwendung, wird aber von allen Muslimen benutzt, um die islamischen Feiertage zu bestimmen. In Jordanien wird er wie fast überall in der arabischen Welt als Festkalender benutzt. Da der islamische Kalender ein Mondkalender ist und in Mondjahren zählt, welche für die Landwirtschaft allerdings bedeutungslos sind, konnte er den Sonnenkalender im praktischen Gebrauch nie vollends verdrängen. Auf 33 Mondjahre kommen nur 32 Sonnenjahre und die beiden Kalenderarten befinden sich in einer ständigen Verschiebung.
Feiertage
Der Fastenmonat Ramadan kann aus diesem Grund auf jede Jahreszeit fallen und findet jedes Sonnenjahr ein wenig früher statt als im vorherigen. Ein weiterer wichtiger Monat neben dem Ramadan ist der Monat der Pilgerfahrt (Hadj), in dem die meisten Pilgerfahrten nach Mekka unternommen werden und sich Millionen von Muslimen gen Mekka aufmachen.
Fastenmonat Ramadan
Für den Nichtmuslim ist allerdings der Fastenmonat Ramadan von viel größerer Bedeutung. Im Ramadan ändert sich das gesamte Alltagsleben. Besonders das Gebot von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang nichts zu essen und nichts zu trinken, kann es für Touristen schwierig machen ein offenes Restaurant zu finden. Normale Einkäufe stellen kein Problem dar, da in den meisten Küchen tagsüber für die Nacht gekocht wird. Aber auch mit dem Rauchen in der Öffentlichkeit sollte man zurückhaltend und vorsichtig sein, da auch die Glimmstengel in der Zeit des Ramadans – zumindest öffentlich – nicht tagsüber qualmen. Das Transportwesen ist vom Ramadan eigentlich nicht beeinträchtigt und man muss sich bei einer langen Busfahrt auch nicht den Schluck aus der Wasserflasche verkneifen, da es Reisenden gestattet ist, die Fastenregeln zu brechen. Gleiches gilt übrigens auch für Kranke und Schwangere, die aus Rücksicht auf die Gesundheit nicht fasten müssen.
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