Totes Meer

Totes Meer

Zweifellos stellt das Tote Meer eines der Highlights einer Jordanienreise dar. Es ist nicht nur eines der salzigsten Gewässer der Welt, sondern sein Ufer stellt auch den tiefsten Punkt dar, den man auf dem Festland der Erde finden kann. Steht man am Ufer des Toten Meeres, so befindet man sich 410 Meter unterhalb der Oberfläche der Weltmeere. Außerdem bietet das Tote Meer ein ganz besonderes Badeerlebnis, da normales Schwimmen nicht möglich ist. Dennoch muss man sich keine Sorgen machen unterzugehen, da der enorm hohe Salzgehalt den Badenden automatisch an der Wasseroberfläche hält.

Baden im Toten Meer

Bei den Besuchern des Toten Meeres kann zwischen zwei Arten von Badegästen unterschieden werden. Zum einen diejenigen, die das Binnenmeer aufsuchen, um den medizinischen Effekt des Gewässers zur Linderung ihrer Hautleiden zu nutzen. Und zum anderen die ungleich größere Schar derer, die das Tote Meer aufgrund seiner außergewöhnlichen Eigenschaften aufsuchen und sich mit einem kurzen Bad begnügen.

Baden im Toten Meer
Baden im Toten Meer

Für diesen Zweck ist es ratsam eine Zeitung im Gepäck zu haben, um das obligatorische Badebild zu schießen. Dazu muss erwähnt werden, dass ein Bad im Toten Meer kein gewöhnliches Badevergnügen bedeutet. Vielmehr muss man sich wegen des hohen Salzgehalts vorsichtig in die Fluten wagen. Selbst kleinste Hautverletzung rufen ein schmerzhaftes Brennen hervor und man sollte darauf achten kein Wasser in die Augen zu bekommen. Solange jedoch kein Salzwasser in die Lunge gelangt, sind keine gesundheitlichen Gefahren zu befürchten. Aber ein vergnügtes Planschen über Stunden schließt sich somit aus.

Den meisten Besuchern ist dies auch ganz recht, da sie nur einen kurzen Halt nutzen, um sich ein Bad im Toten Meer zu gönnen. Möchte man dagegen länger am Toten Meer verweilen bieten sich einige Hotels an, die direkt am Ufer gelegen sind. Man kann sie aber auch als Ausgangspunkt für Besuche des Dana Nationalparks oder des Wadi Mujib nutzen.

Baden Sie am tiefsten Punkt der Erde auf Ihrer Kultur- und Trekkingrundreise durch Jordanien!

Geographie

Im Prinzip ist es inzwischen falsch vom Toten Meer als solchem zu sprechen, da dies voraussetzen würde, dass es sich um ein einziges Gewässer handelt. Durch den stark abnehmenden Wasserspiegel und die kontinuierliche Versalzung, ist das Tote Meer aber im Begriff zu verschwinden. Schon heute existieren auf dem Gebiet, das einst auf den Karten als Totes Meer vermerkt war, zwei große Gewässer. Das nördliche ist das tiefere und größere, welches auch heute noch als Totes Meer gilt, während das Gewässer im Süden gerade einmal wenige Meter flach ist und ohne den Bewässerungskanal, der es vom nördlichen Gewässer aus mit Wasser versorgt, längst ausgetrocknet wäre.

Entstehung

Die Entstehung des Toten Meeres geht auf plattentektonische Aktivitäten zurück, die den ostafrikanischen Grabenbruch prägen. So bewegen sich die asiatische und die afrikanische Platte am Toten Meer und entlang des gesamten Jordanbeckens. Dabei schieben sie sich pro Jahr vier Millimeter in die entgegengesetzte Richtung, weshalb die Region auch immer wieder von Erdbeben heimgesucht wird. Ursprünglich war die Gegend von einem Ozean bedeckt. Durch Aktivitäten im Erdinneren kam es zu Hebungen, die das heutige Festland zum Vorschein brachten und die natürlichen Voraussetzungen für die tiefe Senke schafften. Im Laufe der Zeit entstanden an der Stelle des Toten Meeres verschiedene Seen, die in ihrer Größe weitaus größer waren, aber immer wieder verschwanden. Die Reste des Sees Lisan, welcher der letzte dieser großen Seen war, bildeten schließlich das Tote Meer.

Wasserspiegel sinkt

Das Tote Meer ist ein Binnengewässer, das über keinerlei Abfluss verfügt. Es hat lediglich Zuflüsse, von denen der Jordan den größten darstellt. Aufgrund der Wasserknappheit im Nahen Osten wird dem Jordan das meiste Wasser entnommen, bevor er das Tote Meer erreicht. Die Folge ist, dass das Gewässer, welches permanent verdunstet, nicht genügend neues Wasser erhält, um seinen Wasserspiegel zu halten. Somit nimmt der Salzgehalt im Toten Meer zu und seine Größe als auch sein Wasserspiegel nehmen ab. Da der Meeresspiegel pro Jahr um einen Meter sinkt, könnte das Tote Meer in 50 Jahren verschwunden sein.

Reisen Sie ans Tote Meer – solange es noch da ist!