Amman

Amman (Hauptstadt von Jordanien)

In der Regel führt jede Reise nach Jordanien über Amman, da die Hauptstadt nicht nur das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Landes ist, sondern sich auch der Flughafen ‚Queen Alia International‘ vor den Toren der Stadt befindet. Amman kann zwar nicht mit so einer Altstadt aus 1001 Nacht aufwarten wie Damaskus oder Jerusalem, aber auch hier lässt sich der Zauber des Orients auf den Märkten spüren.

Sehenswürdigkeiten in Amman

König Abdallah I. Moschee

König Abdallah I. Moschee
König Abdallah I. Moschee

Bis 2006 war die König Abdallah I. Moschee, welche Platz für 3000 Betende bietet, die größte Moschee des Landes. Die Moschee wurde von König Hussein I., dem Vater des heutigen Königs Abdallah II. In Gedenken an seinen Großvater König Abdallah I. In den Jahren 1982-1989 errichtet. Der sunnitische Islam ist Staatsreligion in Jordanien und über 90% der Jordanier gehören ihm an. Der König ist neben seiner Rolle als Staatsoberhaupt auch religiöses Oberhaupt des Landes.

Die Zitadelle

Auf einem der sieben Hügel, auf denen die Stadt gegründet wurde, befindet sich heute das historische Zentrum der Stadt. Der sogenannte Zitadellenhügel beherbergt noch viele Geheimnisse, da man sich darauf verständigt hat, mit Ausgrabungen vorsichtig zu verfahren und lieber noch ein wenig zu warten, bis geeignete Technologien zur Verfügung stehen, die eine möglichst schonende Freilegung garantieren. Auf der Anhöhe, die bereits in der Bibel erwähnt wurde und auf welcher Spuren einer Besiedlung seit 7000 Jahren nachweisbar sind, finden sich heute die Überreste eines Herkulestempels. Die bislang geborgenen Fundstücke lassen sich im Archäologischen Museum der Stadt besichtigen.

Römisches Theater

Amman mit Römischem Theater
Amman mit Römischem Theater

Blickt man vom Zitadellenhügel hinab, sieht man in einer Talsenke das Römische Theater liegen, das eine der spektakulärsten Sehenswürdigkeiten Ammans darstellt. Es ist in einem überaus guten Zustand erhalten und kann besichtigt werden. Das Theater wurde während der Regentschaft von Kaiser Antonius Pius (138-161), der als Adoptivsohn Hadrians auf den Thron gelangte, gebaut. Es war für 6000 Zuschauer ausgelegt und kann als Paradebeispiel der römischen Theaterbaukunst gelten. Die Akustik ist bis hinauf zur obersten Reihe exzellent. An der Hinterseite befindet sich heute das Folkloremuseum der Stadt.

König Hussein Ben Talal Moschee

König Hussein Ben Talal Moschee
König Hussein Ben Talal Moschee

Wie es sich für eine Hauptstadt gehört, beherbergt Amman die größte Moschee des Landes, die König Hussein Ben Talal Moschee. Sie wurde 2006 fertiggestellt und bietet 5500 Gläubigen Platz. Damit ist sie größer als alle anderen Moscheen Jordaniens und hat die Rolle der ‚Staatsmoschee‘ inne. Das Freitagsgebet in ihr wird jede Woche live vom jordanischen Fernsehen übertragen, genauso wie Festivitäten an religiösen Feiertagen.

Der Souq

Souq Amman
Souq, Amman

Wer gerne neben dem reichhaltigen Angebot an Einkaufszentren traditionell shoppen gehen möchte, findet in der Altstadt Ammans einen kleinen Souq, der sich seine Ursprünglichkeit bewahrt hat. Händler bieten unter freiem Himmel Waren jeglicher Couleur feil und wer kurz vor dem Weg zum Flughafen noch ein authentisches Souvenir braucht, ist hier richtig aufgehoben.

Aktivitäten in Amman

Auf dem Weg zum Flughafen findet man einen Golf-Klub und ein riesengroßes Spaßbad, das besonders für Kinder eine gute Abwechslung bietet. Ebenfalls am Weg zum Flughafen gelegen ist der ‚Royal Racing Club‘ oder zu deutsch: die Rennbahn. Man kann hier Reitstunden nehmen und Pferderennen verfolgen, aber für den Besucher sind die Kamelrennen am spektakulärsten. In der Regel finden sie im Frühjahr und Sommer statt. Möchte man es etwas traditioneller angehen, kann man in der Altstadt über den Souq bummeln und sich anschliessend im Hammam al-Pascha (türkisches Bad) in die Zeit der Karawanen zurück träumen.

Die meisten Jordanien-Gruppenreisen beginnen in Amman.

Stadtbild Ammans

Raghadan Flaggenmast (126,8 m)
Raghadan Flaggenmast (126,8 m)

Neben der bergigen Kulisse, die sich dem Besucher Ammans bietet, fällt auch eine andere Besonderheit ins Auge. Auch wenn sich an vielen Stellen der Stadt Berge ins Blickfeld schieben, weht über den Dächern der jordanischen Haupstadt die Landesflagge. Und dies nicht etwa in gewohnten Dimensionen. In Amman kann man einen der weltweit größten freistehenden Flaggenmasten bestaunen, der nur noch von seinem Pendant in Aqaba, sowie einem Exemplar in Turkmenistan übertroffen wird. Der ‚Raghadan Flaggenmast‘ misst eine Höhe von 126,8 Meter und wurde 2003 errichtet. Er steht auf dem Gelände des königlichen Raghadan-Palastes und war zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung der höchste Flaggenmast weltweit. Die Konstruktion ist aus Stahl gefertigt und so ausgelegt, dass der Mast auch Erdbeben und schweren Stürmen standhalten kann. Für gewöhnlich wird bei Sturm die Flagge heruntergelassen, was aber daran liegt, dass der Lärm den diese bei Sturm verursacht so immens ist. Mit einer Länge von 60 Metern und einer Breite von 30 Metern ist die Flagge bei klarer Sicht, auch noch in 20 Kilometern Entfernung zu erkennen.

Geografie

Wurde Amman einst auf sieben Hügeln gegründet, so erstreckt es sich mittlerweile über insgesamt 19 Hügel, was eine Taxifahrt durch die jordanische Hauptstadt zu einer ziemlichen Berg-und-Tal-Fahrt machen kann – sofern man nicht in der Rush-Hour in einen tückischen Stau gerät. Mit etwas mehr als einer Million Einwohnern ist Amman keine Riesenmetropole, auch wenn man von Bewohnern der Stadt eventuell die doppelte Anzahl der offiziellen Einwohner genannt bekommt. Die Fläche, auf welcher sich Amman erstreckt, beträgt ca. 1600 km² und die Stadt ist aufgrund der bergigen Beschaffenheit auf einer Höhe von 780 bis 1400 Höhenmetern gelegen.

Geschichte Ammans

Einst wurde Amman wie Rom auf sieben Hügeln gebaut. Damals nannten es seine Bewohner noch Rabba, bevor die Stadt von Alexander dem Großen erobert und in Folge dessen in den Besitz der Ptolemäer überging. Ptolemaios II gab der Stadt den neuen Namen Philadelphia, den sie fast eintausend Jahre behielt. Unter den Römern erlebte die Stadt eine Blütezeit, die nach der Islamisierung der Region endete. Der Grund dafür lag darin, dass die Hauptstadt des Kalifats vom nah gelegenen Damaskus ins weit entfernte Bagdad verlegt wurde. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts, als die Osmanen mit deutscher Unterstützung die Hedschas-Bahn bauten, erlangte die Stadt wieder Bedeutung. Nach dem Untergang des Osmanischen Reiches wurde 1921 das Emirat Transjordanien gegründet, dessen Hauptstadt Amman wurde. Seitdem trägt die Stadt ihren heutigen Namen, der auf den Stamm der Ammoniter zurückgeht, welche schon im Alten Testament als Bewohner der Gegend genannt werden.

Wirtschaft Ammans

Als jordanische Hauptstadt kommt der Stadt ohnehin eine zentrale Rolle zu. Dass Amman aber inzwischen das „Neue Beirut“ genannt wird, hat noch andere Gründe. Die politische Stabilität und die guten Beziehungen zu seinen Nachbarn als auch zum Westen, machen Jordanien zu einem attraktiven Ziel für Investoren. Darüber hinaus brachte der Irakkrieg 2003 einen wirtschaftlichen Aufschwung Ammans mit sich. Durch die schlechte Sicherheitslage im Irak, wurden die meisten Güter über Jordanien umgeschlagen und liefen alle Investitionen via Amman.